Die Sache mit den Schatten

Liebe Tanglerinnen und Tangler,

vielleicht habt ihr schon einmal gehört, dass man beim Zentangle nicht auf die Richtung des Lichteinfalls achten muss. Das macht das Schattieren natürlich wunderbar einfach.
Aber ist das auch richtig so? Und warum soll man denn darauf, bitteschön, plötzlich nicht mehr achten müssen? Ist das dann nicht falsch?

Ja. Kann sein. So manches Tanglemuster, das nach Lust und Laune schattiert wurde, ist tatsächlich faktisch „falsch“. Oder vielmehr unmöglich. Aber fragt euch doch mal eins: Versucht ihr beim Zentangle Objekte fotorealistisch abzuzeichnen?
Nein! Zentangle ist eben Zentangle und keine realistische Kunst. Der Weg ist das Ziel – es tut einfach gut zu tangeln. Und es soll meditativ und entspannend sein. Kann es das, wenn ich mir dabei ständig Gedanken über die Lichtrichtung machen muss?

Die Antwort ist natürlich nein. Und deshalb schattieren wir beim Zentangle einfach munter drauf los. Und das kann bei jedem Muster anders aussehen – denn jedes Muster steht auf der Kachel für sich. Selbst wenn ihr eine Lichtrichtung einfügen wollt, darf sie bei jedem Muster anders sein. So wie hier zum Beispiel, auf einer meiner allerersten Zentangle-Kacheln:

 

Zentangle Kachel von Anya Lothrop, CZT

Bei dem Muster, das durch die Mitte läuft (Trimonds), kommt das Licht von rechts oben. Bei Hurry (links unten) kommt es eher von schräg links oben. Und bei Tipple wiederum (das ist das Muster rechts unten) kommt das Licht anscheinend senkrecht von oben, in Form eins Spots. Das alles fällt auf Anhieb überhaupt nicht auf. Und auch danach ist es egal, denn die Muster stehen eben für sich. 

Aber wie sieht es aus, wenn die Lichtrichtung innerhalb eines Musters nicht stimmt? 
Diese Frage will ich nächste Woche mit euch erörtern! Also, schaut nächstes Wochenende noch einmal vorbei!

Bis dann,

Eure Anya